Angelusgebet vom 24. Oktober

Die Aufgabe der Mission ist es nicht, die Welt zu revolutionieren, sondern sie zu verwandeln. Das sagte Papst Benedikt heute beim Angelusgebet am Weltmissionssonntag. Ihre Kraft erhalte die Mission „von Jesus Christus, der uns zum Tisch seiner Wortes und der Eucharistie lädt, damit wir die Gabe seiner Anwesenheit auskosten und uns in seiner Schule heranbilden“. Beim Angelus wiederholte Papst Benedikt noch einmal öffentlich, was er bereits in seiner Predigt zuvor verkündet hatte: in zwei Jahren, 2012, wird es eine Generalversammlung der Bischofssynode zum Thema „Neuevangelisierung zur Weitergabe des Glaubens“ geben. Es sei angemessen, die Notwendigkeit dieser Neuevangelisierung besonders an diesem Sonntag hervorzuheben, dem Weltmissionssonntag:

„Die Kirche hat von Christus den Auftrag erhalten, allen Völkern in der Welt das Evangelium zu verkünden und Botschafter seines Heils und seines Friedens zu sein. Wir alle haben Teil an dieser Sendung und tragen Verantwortung dafür, dass Gottes Wort die Menschen erreicht. So wollen wir die Mission der Kirche durch unser Gebet und unseren persönlichen Einsatz unterstützen. Dabei helfe und allen der Heilige Geist!“ (rv)

Published in: on 24. Oktober 2010 at 18:23  Kommentar verfassen  

Nächste Bischofssynode findet 2012 statt

Papst Benedikt XVI. hat das Thema der Neuevangelisierung zum Thema der nächsten Generalversammlung der Bischofssynode bestimmt. Sie soll 2012 stattfinden. Während seiner Predigt bei der Abschlussmesse zur diesjährigen Versammlung sagte der Papst:

„Während der Arbeiten der Versammlung wurde häufig die Notwendigkeit unterstrichen, das Evangelium denen zu verkünden, die es wenig kennen, oder die sich geradewegs von der Kirche entfernt haben. Oft wurde der dringende Bedarf nach einer erneuerten Evangelisation auch für den Nahen Osten benannt. Dies ist ein weites Thema, vor allem in den Ländern der ersten Christianisierung. Die jüngst erfolgte Gründung des päpstlichen Rates zur Förderung der Neuevangelisierung antwortet unter anderem auf dieses Bedürfnis. Deswegen, nachdem ich durch den Episkopat der ganzen Welt beraten wurde und nachdem ich den der Rat der Generalsynode der Bischöfe gehört habe, habe ich entschieden, die nächste allgemeine Versammlung der Bischofssynode 2012 unter das Thema „Die neue Evangelisierung zur Weitergabe des Christlichen Glaubens“ zu stellen.“

Ob es eine Sonderversammlung der Bischofssynode wie der in diesem Jahr zum Nahen Osten oder der im vergangenen Jahr zu Afrika auch 2011 geben wird, sagte der Papst nichts. (rv)

Published in: on 24. Oktober 2010 at 18:10  Kommentar verfassen  

Synode erstellte 44 Propositiones

44 Vorschläge zur Stärkung der katholischen Kirche in Nahost haben die Synodenväter am Samstag als Ergebnis ihrer zweiwöchigen Beratungen an Papst Benedikt überreicht. Das Papier dient dem Papst als Grundlage für das Verfassen des offiziellen Schlussdokuments der Nahost-Bischofssynode, das in mehreren Monaten erscheinen wird.

„Schaut auf diese Region“

Die Synodenväter empfehlen, in der ganzen Welt auf die dramatische Lage bestimmter christlicher Gemeinschaften des Nahen Ostens hinzuweisen, die „bis hin zum Martyrium“ reicht. Nationale und internationale Instanzen seien dazu aufgerufen, diese Situation zu beenden.

Migration: Auswanderung

In mehreren Punkten widmet sich das Papier dem Phänomen der Migration, und zwar sowohl unter dem Aspekt der Auswanderung als auch der Einwanderung. Um die Präsenz von Christen im Nahen Osten zu stärken, ermahnen die Synodenväter die Gläubigen konkret dazu, ihre Grundstücke und Häuser nicht an Fremde zu veräußern, wenn sie wegziehen. Im Gegenteil sollten Projekte ins Leben gerufen werden, die es den Eigentümern erlaubten, in ihrer Heimat ein würdiges Leben zu führen. Gleichzeitig regen die Synodenväter die Gründung einer Kommission an, die das Phänomen der Abwanderung von Christen in den Blick nimmt und Vorschläge erarbeitet, sie zu stoppen. Die Kirchen jener Länder, die christliche Emigranten aus dem Nahen Osten aufnehmen, sollten die Traditionen der Ostkirchen kennen und respektieren.

Migration: Einwanderung

Im Punkt 14 ihrer Vorschläge sprechen die Synodenväter von den Einwanderern in die Länder des Nahen Ostens. Sie bitten die katholischen Einrichtungen, speziell die Caritas, aber auch die Politiker darum, die grundlegenden Rechte von Einwanderern, gleich welcher Nationalität oder Religion, zu respektieren. Punkt 19 befasst sich mit der Lage der Katholiken in den Golfstaaten. Auch hier regen die Synodenväter die Gründung einer Kommission an, die sich mit den christlichen Gemeinden in den betreffenden Ländern mit muslimischer Bevölkerungsmehrheit befasst und dem Heiligen Stuhl Wege zur besseren seelsorgerlichen Betreuung dieser Menschen aufzeigt. Überdies wäre es sinnvoll, so eine Randbemerkung der Synodenväter, wenn die römische Kurie ihre Dokumente auch in arabischer Sprache anböte: Dann hätten die Christen arabischer Kultur einen leichteren Zugriff auf die Informationen aus Rom.

Mehr verheiratete Priester

Im Abschnitt über das Verhältnis zwischen Bischöfen, Priestern und Gläubigen schlagen die Synodenväter dem Papst vor, über verheiratete Priester nachzudenken. Zwar werde der Zölibat überall in der katholischen Kirche geschätzt. Dennoch sei es wünschenswert, mit Blick auf die Betreuung der Gläubigen, „wohin immer sie gehen“, und um die östliche Tradition zu respektieren, mehr Einsatzmöglichkeiten für verheiratete Priester zu prüfen. Diese dürfen bisher nur auf dem Territorium ihres Patriarchats tätig sein. Zudem regen die Synodalen an, Laien bei der Teilhabe an der Verantwortung der Kirche mehr zu berücksichtigen. Jugendlichen wollen sie in Zukunft mehr zuhören und ihnen eine bessere spirituelle Ausbildung bieten, auch damit sie sich daran machen können, „die Mauern der Trennung in der Gesellschaft einzureißen“.

Ökumene auf Arabisch

In Fragen der Ökumene sollten die verschiedenen Kirchen im Nahen Osten ihre Anstrengungen zur Einheit vertiefen, wünschen sich die Synodenväter. Sie sprechen sich für eine einheitliche arabische Übersetzung des Vaterunsers und des Glaubensbekenntnisses aus. Weiters sollten sich die Kirchen endlich auf ein gemeinsames Datum für das Weihnachts- und das Osterfest einigen.

Nein zu Antisemitismus

Dem Dialog mit Judentum und Islam widmen sich drei der 44 Vorschläge. Die Christen im Nahen Osten sind zunächst zu einer „Reinigung der Erinnerung“ aufgerufen, ein Ausdruck, der zweimal im Dokument vorkommt. So sollen die Christen am gegenseitigen Verzeihen vergangener Episoden arbeiten und nach Wegen für eine bessere gemeinsame Zukunft suchen. Trotz aller Schwierigkeiten sollen sie am Aufbau einer „neuen Gesellschaft“ mitwirken, „in der religiöser Pluralismus respektiert ist und Fanatismus sowie Extremismus ausgeschlossen sind“. Konkret wünschen sich die Synodenväter eine stärkere Zusammenarbeit mit Juden, um „menschliche und religiöse Werte, Freiheit, Gerechtigkeit, Frieden und Brüderlichkeit» zu fördern. Klar verurteilt das Dokument der Synodalen Antisemitismus und Antijudaismus; es weist darauf hin, dass Religion und Politik voneinander zu unterscheiden sind.

Nein zu Extremismus

Im Dialog mit den Muslimen sei es entscheidend, die Würde der menschlichen Person zu betonen, die Gleichheit der Rechte und Pflichten sowie die Religionsfreiheit, inklusive der Kult- und Gewissensfreiheit. Die Christen im Nahen Osten sollten sich von negativen Vorurteilen bezüglich der Muslime verabschieden und gemeinsam mit ihnen Fundamentalismus und Gewalt im Namen der Religion entgegentreten.

Published in: on 24. Oktober 2010 at 18:03  Kommentar verfassen  

Synode in Rom zu Ende gegangen

Papst Benedikt XVI. zum Abschluss der Messe mit Diakon aus einer Ostkirche

Mit einer feierlichen Messe im Petersdom endete an diesem Sonntag die Sonderversammlung der Bischofssynode zum Nahen Osten. Papst Benedikt XVI. zelebrierte sie gemeinsam mit vielen Patriarchen, Erzbischöfen und Bischöfen der verschiedenen katholischen Kirchen des Ostens. Bunt war der Petersdom, voll der verschiedensten liturgischen Kleidungen und erfüllt mit den Gesängen der verschiedenen christlichen Traditionen und Sprachen. In seiner Predigt sprach der Papst das schwerwiegendste Problem an, das die Kirchen des Nahen Ostens umtreibt.

„Die Konflikte im Nahen Osten dauern schon viel zu lange an, die Kriege, die Gewalt, der Terrorismus. Man darf sich nie mit dem Fehlen von Frieden abgeben. Der Frieden ist möglich. Der Frieden ist dringend. Der Friede ist die unaufgebbare Bedingung für ein würdiges Leben der Person und der ganzen Gesellschaft. Der Friede ist auch das beste Mittel, die Emigration aus dem Nahen Osten aufzuhalten. „Erbittet für Jerusalem Frieden“ sagt der Psalm (122, 6). Beten wir für den Frieden im Heiligen Land. Beten wir für den Frieden im Nahen Osten, während wir uns mühen, damit sich dieses Geschenk Gottes an die Menschen guten Willens auf der ganzen Welt verbreitet.“(rv)

Published in: on 24. Oktober 2010 at 18:00  Kommentar verfassen  

Bischof Zdarsa in Augsburg eingeführt

Konrad Zdarsa ist ab diesem Samstag Bischof von Augsburg. Bei einem Gottesdienst im Augsburger Dom wurde der bisherige Görlitzer Bischof am Samstag mit der Leitung der zweitgrößten Diözese Bayerns betraut. Der Apostolische Nuntius in Deutschland, Erzbischof Jean-Claude Perisset, forderte Zdarsa auf, „Mittler der Einheit und des Friedens in der Kirche von Augsburg“ zu sein. Dann übergab er dem Augsburger Dompropst, Weihbischof Anton Losinger, das päpstliche Ernennungsschreiben zur Verlesung und überreichte Zdarsa den neugestalteten Hirtenstab. Dieser nahm erstmals Platz auf dem Bischofsstuhl und vollzog damit die „Besitzergreifung“ seiner neuen Diözese, wie es im Kirchenrecht heißt.
Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Erzbischof Robert Zollitsch, würdigte in seinem Grußwort den neuen Bischof als Persönlichkeit mit Glaubenskraft und Zuversicht. „Nehmt Euren Bischof mit offenen Armen auf. Bischof Konrad Zdarsa steht für eine Kirche, die um ihre Pilgerschaft weiß und die – auch in schwierigen Zeiten – ihren Weg hörend und dienend, aber immer getragen von Gottvertrauen zuversichtlich geht“, so Erzbischof Zollitsch.

Benedikt XVI. hatte den gebürtigen Sachsen Konrad Zdarsa am 8. Juli zum Nachfolger des zurückgetretenen Augsburger Bischofs Walter Mixa bestimmt. Mixa nahm an der Feier nicht teil. (pm/kna)

 

 

Published in: on 24. Oktober 2010 at 10:04  Kommentar verfassen